Tourismus in Namibia

Oktober 14, 2018

Der Tourismus in Namibia ist ein wichtiger Wirtschaftsfaktor, die Tourismusindustrie belegt den zweiten Platz hinter dem Bergbau beim Bruttosozialprodukt. Es kommen jährlich mehr Touristen nach Namibia als das Land Einwohner hat, über 2.7 Millionen. Insgesamt beläuft sich der Wert auf 15 Milliarden Namibia Dollar, das macht etwa 15 Prozent des Bruttoinlandsprodukts aus.

Schon in den 50er Jahren entdeckten Reisende die Schönheit des Landes. Die meisten kamen aber aus dem benachbarten Südafrika und waren Weiße oder wohlhabende Afrikaner. Sie konnten auch einfach einreisen, weil das Gebiet ohnehin unter südafrikanischer Verwaltung stand.

Bald wurde es auch für deutsche und deutschsprachige Touristen interessant, denn auch wenn die deutsche Kolonialzeit nicht lange dauerte, hielt sich in vielen Bereichen die deutsche Sprache. Auch einige Nachfahren der ehemaligen Kolonialisten leben immer noch in dem Land, betreiben Landwirtschaft oder arbeiten im Tourismus. Hinzu kommt dass Namibia über ein hervorragendes Straßen- und Bahnnetz verfügt und einen internationalen Flughafen hat.

Mittlerweile kommen die meisten Touristen aus Europa, den zweiten Platz nimmt Angola ein, den dritten Südafrika. Allerdings kann es sich bei den Zahlen der Nachbarländer auch um einen grenznahen Handel handeln, der oft über Touristenvisa ausgeführt wird.

Im Jahr 2016 kamen knapp 300.000 Touristen aus Europa nach Namibia, davon 122.000 aus Deutschland. Aus den USA kommen lediglich 27.000 Touristen.

Sehenswerte Parks

Der Hauptgrund nach Namibia zu kommen dürften die Nationalparks sein, vor allem der Etosha-Nationalpark. Der Name kommt aus der Oshivambo-Sprache und bedeutet großer weißer Platz. Der Park wurde bereits 1907 zum Nationalpark erklärt, unter anderem weil Wilderei und Diebstahl die Bestände dramatisch reduziert hatte und die Fleischversorgung gefährdet war.

Das Schutzgebiet ist 22.275 Quadratkilometer groß und von besonderer Bedeutung. Die Hauptstadt ist 400 Kilometer entfernt, der Atlantik 200 Kilometer. Touristen können mit einem Mietwagen durch den Park fahren, der allerdings nur von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang geöffnet ist, um das Wildern bei Nacht zu verhindern. Man darf auch nur an ausgewiesenen Plätzen das Auto verlassen. Der Park ist seit 1973 komplett eingezäunt, was am Anfang den Tieren das Wandern zu außen gelegenen Wasserlöchern erschwerte, das Problem wurde dann aber durch an Anlegen künstlicher Wasserstellen gelöst.

Das Namib-Naukluft war lange Zeit das größte Schutzgebiet in Namibia und wurde 1973 eingerichtet. Mit 49.768 km² hat es auch heute noch eine stattliche Ausdehnung. Die Besonderheit ist die darin gelegene älteste Wüste der Welt, die Namib-Wüste. Der Park grenzt auch an die Skelettküste und an das ehemalige Diamantensperrgebiet an. Trotz der Trockenheit und den hohen Temperaturen findet man hier viele Tiere, wie Schlangen, Geckos, ungewöhnliche Insekten, Hyänen, Oryxantilopen, Springböcke, Strauße und Schakale.