Wirtschaftsstrukturen in Namibia
Februar 13, 2019
Das Land an der Atlantikküste hat im Wesentlichen drei Regionen die wirtschaftlich interessant sind. Zum einen ist das natürlich die Region rund um die Hauptstadt Windhoek, die sich im Norden bis nach Okahandja erstreckt und im Osten bis zum Flughafen. Die zweite Region ist Walvis Bay und Swakopmund, Henties Bay und Arandis: hier befinden sich die großen Uranvorkommen und man hofft das sich dieses Gebiet weiter entwickeln kann, sobald sich der Uranpreis wieder erholt hat. Das „Otavi-Dreieck“ zwischen Tsumeb, Grootfontein und Otavi war lange Zeit vor allem durch die Landwirtschaft geprägt, allerdings siedeln sich immer mehr Industriegebiete an, was langfristig zu einem Boom führen könnte. Die Landwirtschaft beschäftigt noch immer die meisten Menschen in Namibia, und das Otavi-Dreieck bietet die meisten Regenfälle. Man hofft durch Smart Farming die Effizienz zu erhöhen. Gleichzeitig sorgt auch die Erzverarbeitung in Tsumeb für Arbeitsplätze sowie ein Militärstützpunkt und ein großes Zementwerk.
Uran und andere Rohstoffe
Im Jahr 2016 wurde die Husab-Mine eröffnet, die als die modernste Uran-Mine im Land gilt und in die große Hoffnungen gesetzt werden. Das Uran-Dreieck hat aber auch Potenzial als ein Transport-Hub für Zambia, Zimbabwe und Botswana. Außerdem befinden sich vor der Küste Öl- und Gasvorkommen und auch die umstrittene Phosphorförderung bietet zumindest einen Grund, dass Investoren ein Auge auf das Gebiet geworfen haben. Das große Problem ist derzeit der niedrige Uranpreis, der fast die Hälfte dessen beträgt was die Region eigentlich bräuchte, um weiter zu wachsen. Deshalb wurden auch viele neue Minenprojekte verworfen.
Kein armes Land
Namibia ist kein Land wie viele andere afrikanische Länder. Das Pro-Kopf-Einkommen liegt bei über 10.000 US-Dollar im Jahr, was das Land zu einem „Upper Middle Income Country“ macht, eine Kategorie der auch Russland angehört. Zwar stärkt das den Stolz der Namibier und auch Chancen auf Investitionen, zum anderen bedeutet das aber auch weniger Entwicklungshilfe, die vor allem aus Deutschland und England kam. Südafrika steht zwar noch besser da was die Kennzahlen angeht, allerdings konnte Namibia an vielen seiner Nachbarn bereits vorbeiziehen. Wie in vielen Schwellenländern ist der Wohlstand aber nicht gleich verteilt, die Lücke zwischen Reichen und Armen wird immer größer. Die Hälfte der arbeitsfähigen Bevölkerung ist immer noch in der niedrig bezahlten Landwirtschaft tätig. Arbeitslosigkeit ist ein weiteres Problem, sie liegt, je nachdem welche Statistik man verwendet, zwischen 28 und 50 Prozent.