Namibia: Der Neuling in Afrika

Juli 8, 2018

Namibia ist eines der jüngeren Länder auf dem afrikanischen Kontinent. Es wurde erst 1990 unabhängig von Südafrika. Als Hauptstadt wurde Windhoek gewählt. Namibia ist Mitglied der Vereinten Nationen und der Afrikanischen Union sowie des Commonwealth of Nations. Auf dem Gebiet des heutigen Namibias lebten seit Urzeiten die Stämme der Sam, Damara und Nama. Seit dem 14. Jahrhundert wanderten immer mehr Mitglieder des Bunti-Stammes ein und stellen heute die Mehrheit in der Bevölkerung.

Wechselhafte Geschichte

Das Land hat seit dem späten 19. Jahrhundert unter Besatzung gelitten. Zunächst hatte die Südafrikanische Union das Gebiet des heutigen Namibia annektiert, dann kamen die deutschen Besatzer, die es als ein Schutzgebiet deklarierten aber auch eine Infrastruktur aufbauten . Es war bis 1915 eine deutsche Kolonie. Südafrika war aber in der Lage, diei deutschen Truppen zu besiegen und gewann die Herrschaft zurück. Nachdem Ersten Weltkrieg wurde das Gebiet Großbritannien zugeschlagen, das wiederum Südafrika mit der Verwaltung beauftragte. Das schloss auch die Rassendiskriminierung ein, die später als Apartheid in das nun Südwest-Afrika genannte Gebiet eingeführt wurde.

Die Menschen hatten sich niemals wirklich mit der Besatzung abgefunden, zahlreiche namibische Politiker und Aktivisten begehrten gegen die Besatzer auf. Die UN übernahm die Verantwortung für das Gebiet in den späten 60er Jahren, allerdings lag die tatsächliche Macht noch immer in den Händen von Südafrika. Bald bildete sich die SWAPO, eine namibische Partei, die von der UN auch als legitime Vertretung der Namibier anerkannt wurde. Die SWAPO begann einen Guerillakrieg gegen die Besatzer. Diese versuchten noch 1985 eine Zwischenregierung einzusetzen, mussten jedoch 1990 auch auf internationalen Druck hin Namibia die Unabhängigkeit geben, Nur die Pinguin-Inseln und die Walvis-Bucht blieben noch vier weitere Jahre besetzt.

Politische Verfassung

Namibia ist ein kleines Land mit 2,6 Millionen Einwohnern und einer mittlerweile recht stabilen Demokratie, die auf einem parlamentarischen System beruht. Das Einkommen der Bewohner kommt vor allem aus Landwirtschaft, Viehzucht, Tourismus und vor allem Bodenschätzen: Das Land hat einige Vorkommen an Diamanten, Uran, Gold, Silber und andere Metalle. Da die namibische Wüste einen großen Teil des Landes einnimmt, aber unbewohnbar ist, gilt Namibia als eine der am wenigsten dicht besiedelten Ländern der Welt. Staatsoberhaupt ist der Präsident, der alle fünf Jahre neu gewählt wird. Er ist aber auch gleichzeitig Regierungschef. Dennoch gibt es eine Gewaltentrennung in Namibia: Die Exekutive liegt in den Händen des Präsidenten, die beiden Kammern des Parlaments beschließen Gesetze und es gibt ein eigenes Justizsystem. Auch wenn es einige Parteien gibt so hat die SWPAO doch seit der Unabhängigkeit die Mehrheit im Parlament und stellt der Präsidenten. Als kleines Land versucht Namibia vor allem die regionale Integration, kein leichtes Unterfangen auf dem afrikanischen Kontinent. Es teilt seine Grenzen mit Angola, Botswana und Südafrika. Seit dem Ende der Apartheid ist Südafrika ein wichtiger Handelspartner geworden.