Die große Wüste am Meer
Juni 25, 2018
Die Namib-Wüste zieht sich entlang der Westküste von Afrika und umfasst die Länder Angola und Namibia. Sie ist eine der seltenen Küstenwüsten, weil ihr Rand direkt am Meer liegt. Große Teile der Wüste sind als UNESCO-Weltkulturerbe eingetragen und einige Teile sind geschützte Nationalparks. Von Norden nach Süden zieht sich die Sandwüste über 200 Kilometer von Angola nach Namibia und umfasst etwa 95.000 Quadratkilometer. Das Namib-Sandmeer ist mit 31.000 Quadratkilometern eines der größten Geschützen Gebiete unter UNESCO-Schutz.
Bekannt nicht nur bei Touristen ist die Skelettküste, an der aber keine toten Menschen liegen, sondern gestrandete Schiffsgerippe. Hier befindet sich auch der einzige Hochseehafen Namibias und ist damit auch strategisch wichtig. Wirtschaftlich wichtig ist hingegen das Gebiet um Lüderitz, das 500 Kilometer lang ist und einige Diamantminen beherbergt.
Die Namib-Wüste ist bekannt für ihre langen und hohen Dünen. Die Wüste selbst liegt im Durchschnitt 500 Meter über dem Meeresspiegel . Einige Dünen können mehrere hundert Meter hoch werden. So ist die Düne Big Daddy mit 380 Meter eine der höchsten Dünen der Welt. Fotografen schätzen an den Dünen, dass sie je nach Feuchtigkeitsgehalt und Sonnenstand die Farben wechseln und so unvergleichliche Motive bieten. Viele Poster die Wüsten zeigen sind in der Namib-Wüste entstanden. Im Süden gibt es auch noch die roten Dünen, vor allem in den sehr unzugänglichen Tirasbergen.
Eine Wanderung in der Namib-Wüste macht nicht wirklich Spaß, denn sie ist eine der unwirtlichsten Gegenden der Welt. Die Temperaturen betragen über 50 Grad Celsius, und nachts wird es unter null Grad kalt. Trockenperiode können Jahrzehnte dauern, hinzu kommen immer wieder heftige Sandstürme. Geologisch ist die Wüste die älteste der Welt, das Alter wird mit 80 Millionen Jahre angegeben.
Der Grund für die extreme Trockenheit liegt vor allem in den Meeresströmungen des Atlantik, die kaltes Antarktiswasser transportieren, was zu einer Kondensation der Feuchtigkeit in der Luft führt. Das aber verhindert eine ausreichende Konvention, also einen Aufstieg in höhere Schichten und eine Wolkenbildung, was wiederum bedeutet, dass es so gut wie keine Regenfälle gibt. Die einzige Feuchtigkeit bekommen die wenigen Lebewesen und Pflanzen von morgendlichen Nebel, der an zwei Drittel aller Tage für kurze Zeit entsteht. Die bekannteste angepasst Pflanze ist die Welwitschie, die über 2000 Jahre alt werden kann und nur zwei Blätter hat. Diese können aber bis zu acht Meter lang werden.