Das deutschsprachige Nachrichtenmedium

März 24, 2019

Die deutsche Besatzung als Kolonialmacht hat ihre Spuren nicht nur in den Diamantminen, den Straßen und Bahnverbindungen sowie den Sprachkenntnisse hinterlassen, sondern auch in einer deutschsprachigen Zeitung. Die Allgemeine Zeitung wurde bereits 1916 auf den Höhepunkt der Kolonialisierung gegründet und berichtet seitdem auf Deutsch aus und über das Land. Sie ist die älteste Tageszeitung in Namibia und die einzige deutschsprachige Tageszeitung in Afrika. Die Zeitung erscheint montags bis freitags in gedruckter Form mit einer Auflage von 5000 Exemplaren. Die Mitarbeiter sind fast alle Namibier oder Nachkommen deutscher Einwanderer. Zielgruppe sind die etwa 25.000 deutsch sprechenden Menschen in Namibia, aber auch deutschsprachige Touristen und Geschäftsleute. Einmal im Monat gibt es eine dreisprachige Beilage, die sich speziell mit dem Tourismus beschäftigt. Chefredakteur ist Stefan Fischer, der zuvor beim Märkischen Boten gearbeitet hatte. Er war auch für die Modernisierung der Zeitung verantwortlich, die heute auch einen Online-Auftritt hat und übers Internet abonniert werden kann.

Die Paywall dieses Internet-Auftritts ist ein deutliches Zeichen dafür, dass ein weltweites Interesse an den Artikeln und dem großen Archiv besteht.

Der Gründungsname war übrigens „Der Kriegsbote“ und sollte die Deutschen in Afrika über die Ereignisse des Ersten Weltkriegs informieren. 1919 bekam sie ihren heutigen Namen. Sie überstand beide Weltkriege und die südafrikanische Besatzung sowie die Unabhängigkeit und gilt als politisch liberal.

Die Onlineausgabe berichtet täglich nicht nur aus Namibia selbst sondern auch über Weltnachrichten, die Namibia betreffen. Vor allem Veranstaltungen im deutschsprachigen Bereich mit Bezug auf Namibia werden immer wieder angekündigt. Die Ausgabe kann seit Januar 2017 nur nach einer Registrierung gelesen werden. Zwar gibt es alle Beiträge auch weiterhin gratis allerdings erst ab der Mittagszeit (Ortszeit). Damit will man zum einen sicherstellen, dass nach wie vor Nachrichten aus und über Namibia verfügbar sind, aber auch für die 10 Mitarbeiter neue Einkommensquellen durch Abos schaffen. Wer die Printausgabe kauft, kann mit einem Zahlencode auch die Online-Artikel freischalten.